Ein Rechercheprojekt von Christoph Frick und KLARA-Theaterproduktionen über die gleichnamige Haftanstalt in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien
FITCRUZ - Festival Internacional de Teatro, Santa Cruz de la Sierra (BOL)
Südamerikapremiere, 27.04. I 28.04.2019
Kaserne Basel (CH)
Europapremiere, 11.10. | 12.10. | 13.10. | 14.10. | 15.10.2019
Theater Tuchlaube Aarau, (CH)
16.10. | 18.10. | 19.10.2019
CCP - Centro de la Cultura Plurinacional, Santa Cruz de la Sierra (BOL)
11.12. I 12.12.2021
28.01. I 29.01. I 30.01.2022
04.02. I 05.02. I 06.02.2022
mARTadero (BOL)
02.05. I 03.05.2022
FITAZ - Festival Internacional de Teatro de La Paz (BOL)
07. I 08.05.2022
FIBA - Festival Internacional Buenos Aires (AR)
03.03. I 04.03. I 05.03.
FITT - Festival Internacional de Teatro de Tarragona (ES)
31.08. l 01.09.2023
Festival Mirada, Santos, São Paolo (BRA)
12. I 13.09.2024
Festival BITEF, Belgrade (SRB)
01. I 02.10.2024
11. I 12.10.2024
Eine rigorose und umfassende Recherche bildetet die Grundlage für eines der besten Stücke, die in den letzten Jahren in Bolivien aufgeführt wurden.
Rocío Lloret Céspedes, La Region, Santa Cruz de la Sierra
Das Stück durchläuft experimentell die Gewaltexzesse in dieser einzigartigen Haftanstalt. Palmasola ist Regel und Ausnahme zugleich; ein Mysterium, das jeder Insasse, will er überleben, möglichst schnell erkunden muss.... All das wird in Christoph Fricks Inszenierung akribisch verdichtet: Das Dokumentarische paart sich mit magisch-realistischen Elementen.„Palmasola“ ist auch ein ästhetisches Konzentrat Lateinamerikas – eine Miniatur, in der Traumwelten, Gewalt und damit Albträume eine eigenartige Symbiose bilden.
Hugo Velarde, Theater der Zeit
PALMASOLA setzt uns einem intensiven Stadtportrait aus, dessen grosse Qualität darin besteht, auf der Bühne keine ferne Welt, sondern schlicht ein Modell für Gesellschaft zu zeigen.
Maximilian Hanisch für das Schweizer Theatertreffen.
Ein Parcours durch die Hölle.
Andreas Klaeui – theater heute
PALMASOLA – EIN «GEFÄNGNISDORF»
Palmasola ist eine Gefangenenstadt in Santa Cruz de la Sierra, eine von Mauern umgebene Hüttensiedlung, die Ende der 1980er Jahre errichtet wurde. Sie wird momentan von etwa 7238 Männern und Frauen, bewohnt, von denen nur 30% verurteilt sind. Alle anderen befinden sich in einer Art Präventionshaft.
Palmasola nimmt in der zynischen Rangliste der „härtesten Knasts“ der Welt seit Jahren zuverlässig einen Spitzenplatz ein. In Palmasola werden vom Staat keine Zellen zur Verfügung gestellt, sondern die Insassen müssen sich ihre Unterkünfte mieten, kaufen oder bauen, unter Umständen auch erkämpfen. Die Spannweite reicht von einfachen Pritschen bis zu komfortablen Unterkünften mit Hausangestellten für die Wohlhabenden und Bandenführer. Die Haftanstalt ist aber kein rechtsfreier Raum, sondern es gelten andere Regeln und Gesetze als in der „normalen Welt“ draussen.
Die Recherche
Grundlage für das Theaterprojekt ist eine mehrjährige Recherche. Das Team der Theaterproduktion «Palmasola» ist die bisher einzige Gruppierung, die mit einem grossen Video- und Audioequipment während mehrerer Tage Bild- und Tonaufnahmen in Palmasola machen konnten. Aus den Interviews mit Inhaftierten, mit Anwältinnen, mit Vertretern der Gefangenenregierung und der Polizei, aber vor allem durch die Theater- und Video-Workshops mit den Gefangenen, wurden die Erzählungen und Informationen für den Theaterabend zusammengetragen.
DAS STÜCK
Der Theaterabend erzählt vom Alltag und den Gewaltexzessen im Gefängnis. Anhand des Schicksals eines frisch inhaftierten «Gringos», ein Schweizer der wegen Kokainschmuggels verhaftet wurde, lernt das Publikum das gnadenlose Regelwerk des Gefängnisses und die mentalen und physischen Überlebensstrategien der Insassen kennen.
Die Konflikte zwischen Inhaftierten und der Polizei eskalieren. Bei einer Intervention der Militärpolizei kommt es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Zahlreiche Insassen werden getötet oder verwundet.
Palmasola – ein soziales Experiment?
Palmasola wirkt wie eine gross angelegte, neoliberalen Versuchsanstalt, in der erforscht wird, wer sich mit welchen Mitteln unter widrigsten sozialen Umständen behauptet.
Sind Freundschaften und Empathie in einem derartigen System überhaupt möglich? Und inwiefern ist die Struktur von Palmasola vielleicht nur eine verschärfte Variante unserer Gesellschaft draussen?
mit: Jorge Antonio Arias Cortez, Omar Callisaya Callisaya, Nicola Fritzen, Mario Tadeo Urzagaste Galarza
Regie und Bühne: Christoph Frick
Dramaturgie: Carolin Hochleichter und Jhonnatan Torrez
Video: David Campesino
Musik: Bo Wiget und andere
Technische Leitung: Lorenzo Ariel Muñoz
Managment, Difussion: David Berga, Lorenzo Ariel Muñoz
Revista de prensa / Pressespiegel Auswahl
Revista de prensa/Pressespiegel 2019-2022
Artikel, Kritiken, Interviews
El Deber Radio Christoph Frick
Maggy Talavera Christoph Frick
El Deber Radio Marioly Urzagaste, Omar Callisaya, Jorge Antonio Arias, Nicola Fritzen
Ministerio de Culturas y Turismo - Unidad Regional Santa Cruz
Abya Yala Culturas Jhonnatan Torrez
Deutschlandfunk Kultur Kompressor
Opinion (2)
Pagina 7 (2)
Piedra Papel y Agua (ab Minute 18:50)
Eine Produktion von KLARA Theaterproduktionen in Koproduktion mit dem Goethe Zentrum in Santa Cruz de la Sierra (BOL), der
Kaserne Basel (CH) und dem Theater Tuchlaube Aarau (CH). Gefördert duch den Fachausschuss Tanz und Theater, Stiftung Pro Helvetia, Migros Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung, Edith Maryon
Stiftung.