DNA


Mit "DNA" schlägt KLARA einen erzählerischen Bogen über das gesamte 20. Jahrhundert. Die Produktion vereint Stilmittel des psychologischen und des Bildertheaters, der Erzählung, der Lecture-Performance und des Puppentheaters. Das Publikum wird während vier Stunden Zeuge von Stammvater Gene O‘Flatterys wundersamer Vermehrung und der Verbreitung seiner Gene über den gesamten Erdball. Die O‘Flatterys begegnen auf ihren Wegen Wissenschaftlern, Theorien und Forschungsergebnissen, die sich mit der Erklärung des Lebens befassen: von den Mendelschen Gesetzen über die chromosomale Theorie, der Entdeckung der DNA-Struktur und der Entschlüsselung des menschlichen Genoms bis hin zum kompletten humanen Gen-Bauplan im Jahre 2001. Das zunehmende Wissen um diese Ordnung wird dabei in Spannung gesetzt zur Unordnung von Fortpflanzung und sexueller Begierde und dem chaotischsten aller menschlichen Unternehmungen: der Familie.

 

Der Abend beginnt 1899 am westlichsten Punkt Europas in Irland, auf dem Hof der verarmten Schafzüchterfamilie O‘Flattery. Die nicht mehr ganz junge, bisher kinderlose Cathleen O‘Flattery betrügt ihren Mann Mitch mit dessen Bruder, dem bestürzend fertilen Gene O‘Flattery mit den riesengrossen Händen. Die Nacht bleibt nicht ohne Folgen und Gena wird geboren, welche Genes Primärmerkmal geerbt hat. Anhand Genas Pranken wird der Seitensprung ruchbar und Gene muss flüchten. Er landet im kolonialen Afrika, wo er sich mehrt, was das Zeug hält.

 

Fortan bahnen sich Genes Gene ihren Weg und wie bei der Struktur der Doppelhelix winden sich in diesem Theaterabend die beiden Erzählstränge Familiensaga und Genforschungsgeschichte umeinander. Die Ergebnisse der Forschung beeinflussen den Alltag von Gene und seinen Nachkommen: Rassentheorien, Verhütung, künstliche Befruchtung und Heils- und Horrorvorstellungen von der Reproduzierbarkeit des Menschen gehen nicht spurlos an den O‘Flatterys vorbei. Sie erleben die Roaring Twenties und die darauf folgende Depression in den USA und werden konfrontiert mit dem Faschismus der portugiesischen Salazar-Diktatur in den 30er-Jahren, der Schweiz im kalten Krieg, mit dem sich von der Kolonialherrschaft befreienden Nigeria der Sechziger Jahre usw. Fünf Generationen, und damit ein Jahrhundert später, endet die Geschichte wieder in Irland, wo der knapp 140jährige Stammvater Gene O’Flattery auf seine Ur-Ur-Enkelin Hope trifft.


Eine Produktion von KLARA


Gefördert von Fachausschuss Theater und Tanz BS/BL; Pro Helvetia

Rassentheorien, Verhütung, künstliche Befruchtung und Heils- und Horrorvorstellungen von der Reproduzierbarkeit des Menschen gehen nicht spurlos an den O‘Flatterys vorbei...


TERMINE

Premiere

Februar 2005

Kaserne Basel

 

Weitere Vorstellungen Theaterhaus Gessnerallee Zürich; auawirleben Bern; Boa Luzern; Festival de la Bâtie Genf; Kaai Theater Brüssel


TEAM

Mit

Anna Geering, Bettina Grahs, Oliver Dressel, Nicola Mastroberardino, Dorothee Metz, Philippe Nauer, Dominique Rust, Michael Wolf 

Konzept / Regie

Christoph Frick 

Konzept / Textentwicklung

Suzanne Zahnd 

Dramaturgie

Olaf Kröck 

Bühne / Kostüme

Clarissa Herbst 

Musik

Martin Fischer 

Licht

Michel Jann 

Regieassistenz

Almut Rembges 

Ton

Fritz Rickenbacher 

Bühnenbau

Christoph Grüning 

Mitarbeit Kostüme

Eva Wandeler 

Assistenz Ausstattung

Mara Sicheri 

Produktionsleitung

Ursula Freiburghaus


PRESSE

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