Algen, die Treibstoff produzieren, Pilze, die Giftstoffe abbauen, synthetische Fleischbausteine aus dem Internet, die zuhause mit dem 3-D-Drucker produziert werden, Mikroorganismen, die Marsgestein in Beton umwandeln. Die Welt kann gerettet werden! Wildbiene, Laubfrosch, Badische Quellschnecke oder Luchs stehen zwar auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, aber in S1-Laboren warten bereits DNA-Schnipsel von Mammuts, Säbelzahntigern oder Neandertalern auf ihre Neuschöpfung für eine neue Vielfalt. Gleiten wir in 20 Jahren in Autos, in deren Aussenhaut fotosynthetische Mikroben für die Energieversorgung eingelassen sind, lautlos auf selbstleuchtenden Strassen durch die Abenddämmerung, während sich die terrestrischen Spiegel in der Stratosphäre nach und nach senkrecht stellen, um ein nächtliches Abstrahlen der Erdwärme in den Weltraum zu ermöglichen?
Im Kunst- und Lebensraum des Theaters erforschen vier SchauspielerInnen und zwei Musiker unser Verhältnis zur Natur anhand von zwei miteinander korrespondierenden Problemlagen: Klimawandel und synthetischer Biologie. Sie experimentieren mit dokumentarischem Material und privaten Diskussionen, verdichten sie zu einem „Konzert der Perspektiven“ und bringen kognitive Dissonanzen zum Klingen, bei denen Informationsstand, Werte und Handeln in wechselseitigem Widerspruch stehen. Inspiriert von gentechnischen Verfahren werden populäre Partituren sequenziert, neu kombiniert und überschrieben. Eine musikalische Bearbeitung von Verdis Requiem „Lacrimosa“ führt zurück in den frühen Industriekapitalismus, als Naturbegeisterung und Naturverlustangst einen ersten Boom erlebten.
Eine Produktion von KLARA Theaterproduktionen und Theater Freiburg in Koproduktion mit Kaserne Basel
Gefördert von Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL, Ernst Göhner Stiftung, Migros-Kulturprozent, Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel (GGG), Edith Maryon Stiftung
Premiere
Mi, 10.6.2015
Weitere Vorstellungen
Fr. 26.6. | Sa. 4.7.2015
Fr. 14.8.2015
Sa. 12.3. | So. 13.3. | Mo.14.3. | Di. 15.3. | Do. 17.3.2016
Mit
Johanna Eiworth, Melanie Lüninghöner, Nicola Fritzen, Dominique Rust
Regie
Christoph Frick
Komposition&Live-Musik
Martin Schütz, Bo Wiget
Bühne&Kostüme
Clarissa Herbst
Lichtdesign
Stephanie Meier
Dramaturgie
Jutta Wangemann
Regieassistenz
Katharina Parkart
Bühnenbild- und Kostümassistenz
Caroline Stauch
Produktionsleitung
produktionswerkstatt, Larissa Bizer